Ladepunktsteuerung
Funktionsbeschreibung
Die Ladepunktsteuerung eignet sich um Vergleich zur Ladeinfrastruktur-Steuerung (Ladeinfrastruktur (LIS)) für private Anwender mit wenigen Wallboxen. Hier kann über die App oder über das AMPERIX®-Portal myPowerGrid das Ladeverhalten der vorhandenen Ladepunkte bestimmt werden. Sie haben hier die Möglichkeit für jeden Ladepunkt zwischen verschiedenen Verhalten zu wählen:
Schnellladen: Der Ladepunkt nutzt seine volle Ladeleistung.
Einmaliges Schnellladen: Nachdem der Schnelllade-Vorgang abgeschlossen wurde, wird wieder auf die zuletzt gewählte Einstellung zurückgewechselt. Welche das ist, wird in diesem Fall unterhalb der Auswahl angezeigt.
Überschussladen: Der Berechnete PV-Überschuss wird verwendet.
Überschussladen+: Ein Überschussladen, bei demzusätzlicher Strombezug erlaubt ist, um die minimale Ladeleistung zu erreichen.
Kostenoptimiert: Das Auto wird entsprechend der Parameter möglichst günstig geladen.
Kein Laden: Das Auto wird (mit Ausnahme der initialen 1. Minute nach dem Anschließen) nicht geladen.
Damit der Einstellung “Kostenoptimiert” im Portal angezeigt wird, muss auf dem AMPERIX ein Strompreisanbieter konfiguriert sein!
Sobald ein Auto an einen Ladepunkt angesteckt wird und der Ladevorgang beginnt, wird dieser zunächst für 60 Sekunden mit der höchsten Ladeleistung gestartet. Dabei handelt es sich um eine Prüfung auf die maximal mögliche Ladeleistung zwischen der Wallbox und dem angeschlossnenem E-Auto. Diese Prüfung soll außerdem sicherstellen, dass das E-Auto einen aktiven Ladevorgang vermittelt bekommt und nicht “einschläft”, während z.B. auf PV-Überschuss gewartet wird. Diese erste initiale Ladung findet auch dann statt, wenn der Ladepunkt auf “Kein Laden” gestellt ist.
Die zur Verfügung stehende Leistung wird in folgender Reihenfolge unter den vorhandenen Ladepunkten verteilt:
Neue Ladevorgänge erhalten initial die volle Ladeleistung für 60 Sekunden
Ladevorgänge mit Einstellung “Schnellladen” und “Einmaliges Schnellladen”
Ladevorgänge mit Einstellung “Überschussladen”
Jedem Ladepunkt mit höherer Priorisierung wird zunächst so viel Leistung zugewiesen, wie er fordern darf. Die übrige Leistung wird dann niedriger priorisierten Ladepunkten zugewiesen.
Die Reihenfolge der Ladepunkte mit gleicher Einstellung kann durch den Benutzer eingestellt werden.
Konfiguration auf der AMPERIX® UI
Beide einfachen prioritätsbasierten Strategien “Eigenverbrauchsoptimierung” und “Lastspitzenkappung” verfügen bereits über eine fertig eingerichtete Ladepunktsteuerung.
In Experten-Strategien muss der entsprechenden Gerätegruppe lediglich noch eine Leistungsfreigabe zugewiesen werden.
Um in einer Experten-Strategie die Funktion “Ladepunktsteuerung” zu nutzen, gehen Sie bitte wie folgt vor:
Rufen Sie in der AMPERIX®-UI den Menüpunkt [Energiemanager > Strategien] auf.

Öffnen Sie eine bereits vorhandene Experten-Strategie oder erstellen Sie eine neue.
Suchen Sie die Gerätegruppe “All Charge Points”, in der sämtliche konfigurierten Wallboxen auftauchen.

Diese Geräte-Gruppe nutzt bereits die Ladepunktsteuerung. Sie müssen hier lediglich noch die maximale Leistung zuordnen, die von der Gruppe bezogen werden darf. Hierfür klicken Sie in der Gruppe auf [Hinzufügen +] und wählen in den angezeigten Auswahlmöglichkeiten “Schalter/Setzpunkt”.
Aktivieren Sie hier die Option [Expertenmodus] und geben Sie den Leistungswert ein, den diese Gruppe maximal vom Netz beziehen soll (z.B. 11000 W). Klicken Sie anschließend auf [Bestätigen].

Wenn Sie Ihre Eingaben nochmals geprüft haben, speichern Sie die Strategie ab, in dem Sie auf [Speichern] klicken.
Einstellungen auf dem AMPERIX®-Portal myPowerGrid
Sobald eine Strategie aktiv ist, die die Ladepunktsteuerung nutzt, kann man die Einstellung für jeden Ladepunkt auf dem AMPERIX®-Portal myPowerGrid vornehmen. Hierzu rufen sie im Portal im Menü den Punkt [Einstellungen > Ladepunkte] auf.

Unter Priorität wird die Reihenfolge der Leistungsverteilung eingestellt, für den Fall, dass die Ladepunkte denselben Lademodus verwenden, z.B. “Schnellladen”. Eine niedrigere Zahl hat eine höhere Priorität als eine höhere Zahl.
Unter “Lademodus” können Sie den gewünschten Lademodus einstellen. Abhängig von Ihrer Auswahl werden zusätzliche Felder ein- oder ausgeblendet.
Bei der Einstellung “Überschussladen+” wird zusätzlich folgendes Feld eingeblendet:
Bezeichnung | Zweck |
|---|---|
Max Additional Power | Leistung, die zusätzlich aus dem Netz bezogen werden darf, um die minimale Ladeleistung des Autos zu erreichen und zu halten |
Solange ausreichend Überschuss vorhanden ist, verhält sich der Modus wie das klassische Überschussladen – das Fahrzeug wird ausschließlich mit überschüssiger Energie geladen. Reicht der Überschuss jedoch nicht aus, kann zusätzlich Energie bis zur eingestellten Maximalleistung bezogen werden (z.B. aus dem Netz oder einer Batterie), um das Fahrzeug mit der minimalen Ladeleistung zu versorgen.
Dabei wird der maximal erlaubte Gesamtbezug niemals überschritten – die Wallbox zieht also nie mehr Leistung als im Modus Schnellladen erlaubt wäre.
Bei der Einstellung “Kostenoptimal” werden zusätzlich folgende Felder eingeblendet:
Bezeichnung | Zweck |
|---|---|
Max Additional Power | Leistung, die zusätzlich aus dem Netz bezogen werden darf, um die minimale Ladeleistung des Autos zu erreichen und zu halten |
Gewünschte Energiemenge in kWh | Energiemenge in Kilowatt-Stunden, die geladen werden soll |
Geplante Abfahrtszeit | Der Zeitpunkt, bis zu dem die eingestellte Energiemenge in das E-Auto geladen werden soll |
Beim kostenoptimalen Laden ist folgendes zu beachten:
Nach dem Einstecken wird zunächst eine Minute geladen, um die maximal mögliche Ladeleistung zu bestimmen.
Die angegebene Energiemenge wird bis zur nächsten Abfahrtszeit möglichst kostengünstig geladen, basierend auf den Daten des eingestellten Strompreisanbieters
Wenn die Zeit dafür nicht ausreicht, wird auch über die Abfahrzeit hinaus geladen, bis die Energiemenge erreicht wird oder das E-Auto entfernt wird.
Wenn das Auto nach der Abfahrtszeit erneut eingesteckt wird, startet ein neuer kostenoptimaler Ladevorgang mit diesen definierten Werten.
Werden die Werte in der Plattform neu übertragen, startet das System mit einer neuen Ladung, d.h. die bereits geladene Energiemenge wird auf 0 gesetzt.